Sommer, Sonne, Ferien: herrliche Erlebnisse bringen Kinderaugen zum Leuchten

Meer geht immer: Reise nach San Sebastián

Für viele Kinder im Vaterhaus sind Ferienreisen oder gar ein Urlaub am Meer keine Selbstverständlichkeit. Daher hat sich das Team des Vaterhauses in diesem Jahr richtig ins Zeug gelegt und gemeinsam mit einer befreundeten Kirchengemeinde eine Spanienfreizeit auf die Beine gestellt.

Viele Kinder sahen zum ersten Mal das Meer – was für ein Erlebnis! Im Salzwasser schwimmen, am Strand toben und sich gegenseitig im Sand einbuddeln sorgte für Riesenspaß. Viele Betreute lernten das Schwimmen zwar erst in Deutschland. Mit zwei ausgebildeten Rettungsschwimmern im Team mussten wir uns darum jedoch keine Gedanken machen.

Tänze aus Spanien, der Ukraine und Deutschland machten die Kinderdisko zum bunten und lustigen Miteinander. Solche Momente sind besonders wertvoll für die Kinder und Jugendlichen, die sowohl durch ihre Vorgeschichte als auch durch den Krieg viele Belastungen mitbringen. Den Höhepunkt eines fröhlichen Stadtfestes in San Sebastián bildete das abendliche Feuerwerk am Strand. Die Betreuenden waren darüber informiert und konnten die Kinder vorbereiten. So wurden die negativen Assoziationen (Explosionen = Gefahr) einmal mehr mit positiven (freudiges Ereignis) überschrieben.

In einer Schmuckwerkstatt konnten die Kinder selbst kreativ werden. Auch der Besuch im Stadion von San Sebastián wird noch lange in Erinnerung bleiben. Spiele und Wettbewerbe durften natürlich nicht fehlen: Zuerst hatten die Kinder die Aufgabe, innerhalb von 50 Minuten verschiedene Challenges zu meistern, was sie mit Bravour gemeistert haben. Am nächsten Tag drehten sie den Spieß um und gaben den Erwachsenen Aufgaben, die diese natürlich genauso ernsthaft erfüllten. Besonders beeindruckend war außerdem eine Licht- und Klangshow in einer Kirche, die uns tief berührte. Dazu kamen spannende Ausflüge ins Naturkundemuseum und ins Aquarium, wo es jede Menge zu entdecken gab.

Zwischendurch ließen kreative Workshops wie Nägel lackieren, Armbänder knüpfen, Postkarten malen oder Volleyball spielen die Zeit nicht lang werden. Das Gelände lud zu Spielen und Entdecken ein, und beim gemeinsamen Abschlussgrillen wurde noch einmal deutlich: Diese Freizeit war mehr als Urlaub – sie war ein Stück Zuhause, voller Freude, Geborgenheit und Gemeinschaft.

Ein riesiges Dankeschön an die Partnergemeinde in San Sebastián, die uns einlud, das Programm so wunderbar vorbereitete und auch für die Verpflegung sorgte. Besonders gerührt hat uns die Tatsache, dass drei Busfahrer der Firma Sutter die gesamte Strecke ehrenamtlich (!) fuhren. Auch dafür sagen wir im Namen der Kinder und Jugendlichen von Herzen: Danke!

Volle Kraft voraus: Segeln in Kroatien

„Als Crewmitglied an Bord lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen, erkennen ihre Stärken und erfahren die Kraft des Miteinanders.“ So beschreibt die Non-Profit-Organisation Sail For Kids ihre Zielsetzung, die wir ohne Weiteres für unsere Arbeit im Vaterhaus übernehmen könnten. Daher freuten wir uns um so mehr über die Einladung, die Sommerferien auf einem Segelboot in Kroatien zu verbringen.

Aller Anfang ist schwer…und so stand vor dem Vergnügen die 15-stündige Fahrt zur Insel Krk, wo „unser“ Boot vor Anker lag. Aber auch das wurde dank Hörbüchern, Singen und Spielen für die sechs Kinder und zwei Betreuende zum Erlebnis. An Bord starteten wir mit Gleichgewichtsübungen, die laut unserer Skipper der Seekrankheit vorbeugen sollten. Und tatsächlich – es funktionierte! Frei von Übelkeit und unbeschwert konnten wir die Törns von Bucht zu Bucht genießen.

Ist Kroatien sonst eher für steinige Strände mit vielen Seeigeln bekannt, fanden wir dank unserer Skipper einen wunderschönen Sandstrand, der zum Baden einlud. Überhaupt, die Skipper! Sie genossen merklich die Bewunderung unserer Kinder und Jugendlichen, die aufmerksam allen Hinweisen und Kommandos folgten. So füllte sich das Sprichwort „Alle sitzen in einem Boot“ schnell mit Leben und gemeinsam konnten wir jede Wetterlage meistern – von Flaute über ruhige See bis hin zu stürmischem Wind.

Spannend auch, was auf einem Boot so ganz anders läuft als auf festem Boden. Da darf man doch glatt den Fuß auf den Tisch stellen, um sich abzustützen und am frei schwingenden Herd kann auch bei Seegang gekocht werden. Die Übernachtung auf Deck unter traumhaftem Sternenhimmel tröstete uns ein wenig darüber hinweg, dass die erhoffte Delfinsichtung ausblieb.

Zum besonderen Highlight wurde der Zwischenstopp im Hafen, um Vorräte aufzufüllen. Nachdem sintflutartiger Regen zunächst für lange Gesichter sorgte, freuten wir uns umso mehr über die Einladung der Crew zum Essen im Restaurant. Schließlich rannten die Kinder fröhlich durch den Regen und umarmten die Erwachsenen, damit auch diese eine gute Portion nasses Glück abbekamen. Selbst die Restaurantmitarbeiter wurden nicht verschont – und ließen sich lachend darauf ein. Welche eine wunderbare Gastfreundschaft!

Ein herzliches Dankeschön an Sail for Kids für diese im wahrsten Sinne des Wortes bewegende Woche.