Unser Angebot

Kinder- und Jugendhilfe

Kinder und Jugendliche des Vaterhauses Kiew

Blick zurück

Die Kinder und Jugendlichen des Vaterhaus Kiew, einem langjährigen Partnerprojekt der Evangelischen Stadtmission Freiburg e.V., wurden zu Beginn des Ukraine-Krieges evakuiert. Ende Februar 2022 kamen die rund 170 Kinder und Jugendlichen zusammen mit ihren Betreuerinnen und Betreuern in Freiburg an.

Mit schneller und großer Unterstützung der Stadt Freiburg konnten sie in den ersten Monaten in unterschiedlichen Einrichtungen untergebracht werden. In den ersten Monaten lebten sie zusammen mit ihren Betreuerinnen und Betreuern in vier Freiburger Flüchtlingsunterkünften.

Von verschiedenen Seiten haben die Kinder und Jugendlichen des Vaterhauses schon kurz nach ihrer Ankunft Unterstützung erfahren. Es hat sich rasch ein Helfernetz aus Ehrenamtlichen gebildet und dafür gesorgt, dass die Kinder nicht nur mit allem Notwendigen versorgt, sondern auch gut und liebevoll umsorgt wurden. So hatten die Kinder und Jugendlichen bei Ausflügen schöne Erlebnisse, freudige Überraschungen sorgten für Abwechslung, Einladungen zum gemeinsamen Spielen und freundschaftliche Begegnungen gaben ihnen das Gefühl: Hier sind wir willkommen!

Neues Zuhause

Im Herbst 2022 ist es mit vereinten Kräften gelungen, den ukrainischen Kindern und Jugendlichen hier in Freiburg und Umgebung ein neues Zuhause zu schenken. Mit Unterstützung von unterschiedlichen Seiten haben wir es geschafft, ein ganzes Kinderheim aus der Ukraine in das deutsche Kinder- und Jugendhilfesystem zu integrieren.

87 Heimkinder haben nun in und um Freiburg eine neue Heimat gefunden. Gut 50 der Kinder und Jugendliche betreut die dafür eigens ins Leben gerufene Vaterhaus gGmbH in Bad Krozingen und Emmendingen.

Perspektiven entwickeln

Unsere Wohngruppen unterstützen die ukrainischen Kinder und Jugendlichen auf dem Weg in ein eigenständiges Leben. Im geschützten Rahmen können sie sich in Bad Krozingen und Emmendingen mit ihren Zukunftsvorstellungen auseinandersetzen und eine schulische oder berufliche Perspektive entwickeln. Wir helfen ihnen, die Flucht und ihre Folgen zu verarbeiten und alle Fähigkeiten zu erlernen, die sie für ein möglichst selbständiges Leben benötigen. Ein gemeinsamer Alltag mit den Kindern der familienorientierten Gruppe bietet Struktur und Sicherheit und gleichzeitig auch jede Menge Spaß, Aktivitäten und Lebensfreude!

Wir unterhalten sechs klassische (§34 SGB VIII und §35a SGB VIII) Wohngruppen. In allen Einrichtungen geben liebevolle und verlässliche ukrainische und deutsche Bezugspersonen den Kindern und Jugendlichen Sicherheit und Geborgenheit. Das ist eine wesentliche Grundlage für die seelische Gesundung der uns anvertrauten Kinder.

Zwei Wohngruppen mit je neun und elf Kindern sind in Emmendingen untergebracht. Vier Wohngruppen mit insgesamt 28 Kindern und Jugendlichen wohnen in Bad Krozingen in einem ehemaligen Hotel.

Was wir tun

Art des Leistungsangebots

1. Hilfe zur Erziehung in einem Heim oder einer sonstigen betreuten Wohnform nach § 34 SGB VIII,
2. Hilfen für junge Volljährige nach § 41 SGB VIII mit Ausnahme der §§ 29, 30 und 33 SGB VIII,
3. Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen nach § 35a SGB VIII

Inhalte

Ähnlich wie in Kinderdorffamilien wird in einem strukturierten Alltag familienorientiert gearbeitet, allerdings in größeren Teams mit ukrainischen und deutschen Fachkräften. Aspekte der Bindungstheorie, der Traumapädagogik, der Lebensweltorientierung und ein systemischer Ansatz fließen mit ein.

Die Wohngruppen bieten Platz für sieben bis elf Kinder und Jugendliche aus der Ukraine. Die jungen Bewohner*innen leben in modern ausgestatteten Einzel- und Doppelzimmern. Teilweise sind die Zimmer mit eigenem Bad und Dusche ausgestattet. Die Wohngruppen verfügen über je einen Wohnraum mit Koch-Essbereich. 

Wir legen Wert auf ein christliches, förderndes und wertschätzendes Miteinander in einer familiären Atmosphäre. Dies vermittelt Sicherheit und ist die Basis für weitere Entwicklungsschritte.

Zielsetzung

Durch die Verbindung von Alltagserleben, pädagogischer Arbeit und heilpädagogischen Angeboten wird der gesetzliche Auftrag umgesetzt und die im Hilfeplan vereinbarten Zielsetzungen verfolgt. Die Gewährleistung des Kinderschutzes und die Sicherung der Kinderrechte sind Bestandteil dieses Auftrags. 

Die Zielsetzungen des Leistungsangebotes sind insbesondere:

• eine vorhandene seelische Beeinträchtigung zu beseitigen oder zu mildern
• Klärung der mittel- und langfristigen Zielperspektiven
• Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse
• Normalisierung und Stabilisierung des Alltags
• regelmäßiger Schulbesuch
• Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen zu Mitbewohner*innen und pädagogischen Fachkräften
• Stärkung des Durchhaltevermögens